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Pfarrgemeinden
Günching und Lengenfeld

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b glocken2Neue Kirchenglocken für die Pfarrkirche Günching gegossen

Im Rahmen der Außensanierung der Pfarrkiche schaffte die Pfarrgemeinde Günching im Jahre 2011 für ca. 100 000 Euro neue Kirchenglocken an.

Am 14. Januar 2011 um 15:00 Uhr wurden 4 neue Glocken in der Glockengießerei Bachert gegossen. Dieses in der Pfarrgeschichte einmalige Ereignis durften viele Günchinger life miterleben. Gemeinsam mit Ortspfarrer Jan Lamparski und Pfarrgemeindratsvorsitzenden Anton Lang reisten an diesem Tag viele Mitglieder der Pfarrei mit dem Bus nach Karlsruhe. Die neuen Glocken erhielten am 29. Mai 2011 von unserem hochwürdigen Herrn Bischof Gregor Maria Hanke in Günching im Rahmen eines Pfarrfestes ihre feierliche Weihe.

In der Vergangenheit sind hinsichtlich der einwandfreien Funktion unserer Kirchenglocken immer wieder Probleme aufgetreten. Dies zeigte sich dadurch, dass einerseits die Läutemaschinen reparaturan­fällig geworden sind und einige Glocken deshalb nicht mehr geläutet wer­den konnten, andererseits es aber auch Probleme mit den Glo­ckenschwengeln gab. Wiederholt waren deshalb verschiedene Repa­raturen notwendig geworden.

Da sich in jüngster Zeit die Störungen häuften, hat sich die Kirchen­stiftung Günching an die Diözesanleitung Eichstätt gewandt und den Glockensachverständigen Herrn Thomas Winkelbauer eingeschal­tet. Herr Winkelbauer wurde gebeten,  das gesamte Geläute zu in­spizieren und einen Reparaturvorschlag bzw. Lösungsvorschlag zu unterbreiten.

In einem ausführlichen Gutachten hat Herr Winkelbauer den Zustand unseres Geläutes wie folgt beschrieben:

"Bei den Günchinger Glocken handelt es sich um sogenannte Eisenhartgussglocken, gegossen 1921 durch die Gießerei Ulrich & Weule, Apolda-Bockenem.

Die Glocken sind rein äußerlich bereits stark korrodiert. Hier Rostschutzmaßnahmen einzuleiten, wäre zwar wünschenswert, würde jedoch zu keinem messbaren Erfolg führen. Im wahrsten Sinne des Wortes bliebe es nämlich bei einem 'oberflächlichen' Schutz der Glocken. Weitaus problematischer als der Oberflächenrost sind jedoch die durch das Gussverfahren bedingten Gasblasen und Lufteinschüsse in der Glockenwand, die ein innerliches Rosten verursachen. Der Rost füllt diese Hohlräume auf und erzeugt durch zunehmendes Volumen im Inneren immer größere Spannungen, die dann unweigerlich zum Zerspringen der Glocke an einer eh schon porösen und damit geschwächten Stelle führen. Ein Fortschreiten dieser gefährlichen Entwicklung kann auch durch einen oberflächlichen Schutzanstrich nicht verhindert werden. Eine weitere Schwachstelle der Günchinger Glocken ist die Aufhängung. Anstelle einer Kronenplatte wurden die Glocken jeweils an vier Stellen durchbohrt und mit Schrauben am Joch befestigt. Dadurch entstehen im Bereich der Bohrung, verstärkt durch die fortschreitende Korrosion, zusätzliche Spannungen und somit weitere Schwachstellen.

Prinzipiell geht man in der Fachwelt bei Eisenhartgussglocken wegen dieses ungeeigneten kurzlebigen Werkstoffs von einer maximalen Lebensdauer von ca. 70 bis 90 Jahren aus. Die tatsächliche Lebensdauer kann aber davon erheblich abweichen. So ist beispielsweise eine der 5 Eisenhartgussglocken der Stiftskirche Herrieden, die 1946 gegossen worden war, bereits 1974 gesprungen.

Wie lange die Günchinger Glocken noch läuten können, kann ohne aufwendige und teure Untersuchungen niemand exakt vorhersagen. Greifbare Hinweise für eine zunehmende Gefährdung dieser Glocken finden sich allerdings zuhauf: So sind besonders im Anschlag-bereich der Glocken unschwer große, offenliegende Lunkenfelder zu erkennen. Auch an der äußeren Oberfläche einzelner Glocken sind eindeutig Gussfehler zu sehen, so dass mit Gewissheit auch auf das Vorhandensein weiterer verborgener Schadstellen in der Glockenwand geschlossen werden kann.

Sollte eines Tages eine der Glocken zerspringen, geschieht das im günstigsten Fall durch die Bildung eines Risses während der Ruhepause. Es gibt aber auch einen Fall, in dem die Glocke komplett unterhalb der Haube abgerissen und daraufhin abgestürzt ist. Sollte dies jedoch während des Läutens geschehen, wären die Schäden für Turm und Glockenstuhl enorm. Aus sicherheitstechnischen und auch aus klanglichen Gründen führt an einer Stilllegung der bestehenden Glockenanlage im Laufe der kommenden 5 bis maximal 10 Jahren kein Weg vorbei.

Aufwendige Untersuchungen, die den genauen Schadensstand der Glocken feststellen können, sind als nicht zielführend und wegen der hohen Kosten abzulehnen. Bis zur Stilllegung der Glocken ist deren Einsatz und die Läutedauer so weit wie möglich zu reduzieren.

Zusammenfassung d. Hr. Winkelbauer:

Die Pfarrkirche Günching verfügt derzeit über ein vierstimmiges Geläute, das wegen des verwendeten Werkstoffes Eisenhartguss nur von sehr begrenzter Lebensdauer ist. Die Pfarrei wird sich daher in den nächsten Jahren mit dem Gedanken anfreunden müssen, ein neues Geläute zu beschaffen.

Damit die Glockenanlage bis zur Erneuerung weiter sicherheitstechnisch einwandfrei geläutet werden kann, rate ich auch für die nahe Zukunft zu einer fachgerechten jährlichen Wartung. Des Weiteren empfehle ich die Oberfläche möglichst im vierteljährlichen Abstand auf weitere Schäden hin zu untersuchen. Sollten sich an einer Glocke klangliche Veränderungen oder kleine Risse bemerkbar machen, so ist die betreffende Glocke sofort und auf Dauer stillzulegen. Zudem ist der Glockensachverständige der Diözese Eichstätt davon umittelbar in Kenntnis zu setzen. Von weiteren, auch noch so kleinen Investitionen in der Anlage rate ich mit Nachdruck ab. Es wäre wirtschaftlich sinnvoller, dann eher eine Glocke stillzulegen."

Brief von Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat an alle Pfarrangehörigen:

Liebe Mitglieder unserer Pfarrgemeinde,

hinsichtlich der bevorstehenden Aussenrenovierung unserer Pfarrkirche und wegen des schlechten technischen Zustandes unserer Glocken wurden Sie bereits am Freitag, d. 11. Dezember 2009 um 19:30 Uhr zu einer wichtigen Informationsversammlung ins Pfarrheim Günching eingeladen.

Bei dieser Veranstaltung informierte Kirchenpfleger Michael Gruber ausführlich über die geplante Aussenrenovierung unserer Pfarrkirche. Herr Winkelbauer (Glockensachverständiger der Diözese Eichstätt) erläuterte den derzeitigen Zustand der Günchinger Glocken..

Aufgrund der Ausführungen von Herrn Winkelbauer und des vorgelegten Gutachtens war man sich sehr schnell einig, dass sich eine noch so kleine Investition in das bestehende Geläute nicht mehr lohnen würde. Stattdessen sollte man das hierfür notwendige Geld zur Finanzierung neuer Glocken bereitstellen.

Nach einer überaus interessanten Diskussion stellte sich heraus, dass man an einer Anschaffung neuer Glocken (Investitionssumme von ca. 80 bis 100.000 Euro) in naher Zukunft nicht vorbeikommen werde.

Da man bei der Anschaffung neuer Glocken nicht umhinkommt, die Luken des Turmes baulich entsprechend zu öffnen, muss überlegt werden, ob es nicht sinnvoll ist, im Zuge der Außenrenovierung unserer Pfarrkirche auch gleich die Glocken mit anzuschaffen.

Auf diese Weise könnte sich die Pfarrei eine Menge Geld für das zusätzliche Gerüst sowie das bauliche Öffnen und Schließen der Turmluken und den erneuten Farbanstrich des Turmes nach dem Glockeneinbau ersparen.

Eine weitere Einsparung würde sich aufgrund der derzeitig günstigen Metallpreise für die Glocken ergeben.

Bedingung ist jedoch, dass beide Maßnahmen bis zum Ende des Kalenderjahres 2011 abgeschlossen sein müssen, da nur bis zu diesem Zeitpunkt von der Diözese Eichstätt die bewilligte Förderung der Außenrenovierung aufrecht erhalten werden kann.

Damit die wertvolle bauliche Substanz unserer schönen Günchinger Barockkirche auch für die Zukunft erhalten werden kann, hat deshalb die Kirchenstiftung den unaufschiebbaren Beschluss gefasst, beide Projekte (Aussenrenovierung und Anschaffung neuer Glocken) im Kalenderjahr 2011 zu realisieren.

Wir wissen, für unsere Pfarrgemeinde ist dies eine enorme Kraftanstrengung, meinen aber, dass wir mit vereinten Kräften diese beiden Projekte umsetzen können.

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